Montag, 24. August 2020

WORDS – F. R. DAVID

Inzwischen sind wir mehr als einhunderttausend Verbündete und versuchen gemeinsam einen Planeten, der schon seit Monaten kränkelnd aus der Reihe tanzt, wieder in seine gewohnte Umlaufbahn zurück zu schubsen. Genauer gesagt sind wir einhunderttausend Worte, die sich zusammenschlossen, um endlich das Tageslicht erblicken zu dürfen, einhunderttausend Worte ohne Lektorat, denen die Zeit davonrennt, einhunderttausend Worte, die nicht warten können, bis ihre mutigen Autoren einen ebenso mutigen Verlag gefunden haben, einhunderttausend Worte, die unbedingt jetzt schon beschreiben möchten, wie es sich anfühlt, zwei sehr schöne dunkelblaue Karten für ein Hippiefestival an der Wand hängen zu haben, das um ein Jahr nach hinten, auf den Sommer 2021 verschoben wurde.

Bei dem was momentan passiert, graut uns in die Zukunft schauen zu wollen. Noch ist nicht wirklich davon auszugehen, dass in absehbarer Zeit wieder Konzerte oder Festivals unter erträglichen Bedingungen stattfinden, dass wir, in gewohnter Weise, Musik genießen dürfen, mit allem was dazu gehört. Sicher ist derzeit nur eines: Diejenigen, die derzeit an der Macht sind und gerne auch weiterhin ihre (angeblich) schützende Hand über unsere Zukunft halten möchten, machen schon in der Gegenwart so ziemlich alles verkehrt was sie überhaupt nur verkehrt machen können. In einer Welt wie diese Menschen sie für uns vorsehen, wollen wir nicht leben, wollten wir nie. Wahrscheinlich hatten wir Worte deshalb gar keine andere Wahl als - dicht aneinandergereiht - eine Art Paralleluniversum zu erschaffen.

Ob uns dies gelungen ist, steht aktuell noch in den Sternen. Ebenso wird sich erst noch herausstellen müssen, ob die Sätze, die wir Worte gemeinsam bilden, sich auch als unterhaltsam erweisen. Noch besser aber wäre es, sie würden zum Denken anregen, oder gar zum Handeln.

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